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Wie Besucher Rumänien erleben

Gaby`s Reise nach Rumänien 2022


02.08.2022 Rumänientour Tag 1 - 320 km.

Wie geplant bin ich heute mittag gestartet. Erster Stop bei Katja in Erfurt. Dort das Womo nochmal so richtig gefüllt. 2. Hundebox hat auch noch reingepasst. Love you, Katja

Dann noch rund 200 km gefahren bis Tirschenreuth.

Hier gibt es einen ruhigen kostenlosen Stellplatz für Womos an einem See.

Morgen peile ich Passau an.

03.08.2022 Rumänientour Tag 2 - 230 km

Die Nacht in Tirschenreuth war herrlich. Total ruhig und wunderbar kühl, ich habe meine erste Nacht alleine im Womo sehr genossen. Ich will so oft wie möglich Autobahnen vermeiden, um mehr von der Landschaft zu sehen. 

04.08.2022 Rumänientour Tag 3 - 245 km.

Die Idee, nur Landstraße zu fahren, ist absolut empfehlenswert. Aber ich sollte definitiv an meiner Routenplanung arbeiten!

Ich bin nach einer verhältnismäßig kühlen Nacht heute Morgen um 9 Uhr in Passau gestartet und bereits nach 30 Minuten befuhr ich die erste Straße ohne Mittelstreifen!

Landschaftlich abwechslungsreich, mal stundenlang durch Maisfelder, mal beäugt von neugierigen Kühen an langen Weiden vorbei, dann wieder kilometerweit durch dichte Wälder. Zwischendurch fuhr ich eine lange Zeit immer an der Donau entlang auf der österreichischen Romantikstraße.

ABER!!! 245 km in 6,5 Stunden!!! Schön war es trotzdem, ein Fest für die Augen.

Nun stehe ich auf einem ruhigen Campingplatz kurz vor Wien und es hat sich schön abgekühlt.

Von rechts höre ich meine Nachbarn sich leise unterhalten und links diskutieren Schafe über was auch immer. Und Grillen zirpen.

Ich wünsche euch eine gute Nacht - mal sehen, was der morgige Tag mir bietet.

06.08.2022 Rumänientour Tag 5 - 420 km

Für Tag 4 gibt's keinen Bericht, da lag ich lesend im Liegestuhl unterm Baum. Es war viel zu heiß zum Fahren!

Heute früh um 6 wurde ich von leisen Regentropfen geweckt- dazu herrlich kühl - also habe ich mich nochmal schön in meine Decke gekuschelt und bis 8 Uhr gedöst.

Um 8:30 brummte der Diesel und ich fuhr los. Beim 1. Betätigen der Scheibenwischer flogen mir allerdings die Gummilippen über die Scheibe. Wann hatte ich die das letzte mal benutzt? Habe ich die letztes Jahr benutzt? Hm. Keine Ahnung. Egal.

Jetzt versucht mal, in einem kleinen Tal in Niederösterreich an einem Samstagmorgen Scheibenwischer für einen Fiat Ducato Baujahr 2000 zu finden. Ich werde den rüstigen Herrn um die 90, der mir letztendlich den entscheidenden Tipp gab, in mein Nachtgebet einschließen!

Mittags war ich dann endlich an der Grenze zu Ungarn. Ein Tipp an alle, die nach Ungarn wollen: kauft die Vignette nicht an der Grenze, dort kostet sie 39 Euro für 4 Wochen. Online nur 26, wenn man sie auf der offiziellen Seite der ungarischen Mautgesellschaft kauft. Link gerne per PN. Auf den Abzockerseiten, die bei Google als erstes kommen, kostet sie 36 Euro.

So, Ungarn.

So schön kühl es morgens war, in Ungarn empfing mich ein Heißluftbackofen mit Temperaturen zwischen 39 und 41 Grad.

Da half nur schnell fahren, Klima hat mein Womo nicht.

Ach ja, tanken sollte man in Österreich vor der Grenze für 1,80 pro Liter Diesel. Hier in Ungarn zahlen Ausländer knapp 4 Euro. Der Spritpreis wurde nur für ungarische Staatsbürger auf 1,50 gedeckelt. Sauerei in einem Land, das zur EU gehört!!!

Mittlerweile bin ich ca 150 km von Rumänien entfernt auf einem Campingplatz an einem Thermalbad. Hier scheint die Welt noch in Ordnung. Campingplatz 15 Euro, Abendessen mit Vorspeise und Wein ebenfalls 15 Euro.

Ich denke, hier bleibe ich ein paar Tage, bevor ich mich den Herausforderungen in Rumänien stelle. Ich soll da auf der Fahrt noch ein Hundchen einsammeln und mit ins Tierheim nehmen, bevor die Bauern, bei denen er lebt, ihn verjagen und er als Straßenhund endet. Warum die das machen? Er liebt Hühnchen. Möglichst frisch gejagt. Auf dem Bauernhof. Schaut euch das letzte Bild an. Da leckt er sich noch das Maul nach seinem leckeren Essen

08.08.2022 Rumänientour Tag 6 und 7 - 0 km

Ja, ich lebe noch!

Ich genieße die Zeit hier auf dem Campingplatz in Ungarn und es ist viel zu schön um weiterzufahren.

Die Menschen hier sind sehr freundlich, man kann mittags für 7€ ein 3-Gänge-Menu essen (incl. Getränke), am Platz gibt's einen kleinen Pool und das Wetter ist klasse. 35°, meist ein leichter Wind, im Schatten oder im Pool hält man es gut aus. Heute war ich 2 Stunden mit dem Fahrrad unterwegs und habe den See, der hier eigentlich sein soll, gesucht - aber der ist mangels Wasser nicht mehr als See erkennbar. Fehlender Regen lässt auch hier alles verdörren - wir werden noch weit größere Probleme bekommen. Die Mais- und Sonnenblumenernte wird dieses Jahr sehr karg ausfallen, haben mir mehrere Bauern hier berichtet.

Der ausländische Tourismus ist hier ist fast zusammengebrochen. Wer fährt schon so weit bei den Spritpreisen? Nur ich. Und ein paar Holländer. Und das in der Hauptsaison.

Ich denke, 2-3 Tage bleibe ich noch hier. Ab dem Wochenende werde ich dann in Rumänien sein.

11.08.2022 Rumänientour Tag 8 und 9 - 0 km.

Ja, immer noch am gleichen Ort.

Nein, ich bin noch nicht weitergefahren.

Wann ich denn endlich in Rumänien beim Tierheim ankomme? Samstag. Also übermorgen.

Warum ich so lange brauche?

Weil für mich der Weg das Ziel ist.

So manche ähnliche Frage erreichte mich in den letzten Tagen.

Und um es mal ganz deutlich klarzustellen: ich mache Urlaub. Länger als die meisten. Geschätzt 2 Monate. Und in meinem Urlaub besuche ich das rumänische Tierheim, dass ich seit 3 Jahren unterstütze. Dort werde ich auch mindestens eine Woche sein. Aber es ist nur eine Etappe auf meiner Reise.

In diesem Sinne, ihr Lieben, gibt es erst am Samstag schnuckelige Tierfotos  und bis dahin im Moment nur Bilder von meinem Abendessen!

Und nun zur ungarischen Gastronomie: der Service ist absolut Spitze. Alle bemühen sich, dem Gast alle Wünsche zu erfülle. Die ungarische Küche ist sehr deftig und auch sehr fleischlastig, obwohl es überall auch ein begrenztes vegetarisches Angebot gibt. Die Portionen sind auf hungrige, körperlich schwer arbeitende Menschen ausgelegt. Jeder Tourist hat eine Tupperdose dabei, solche Berge kann man nicht verdrücken. Und wer Kalorien sparen will, ist hier auch fehl am Platz. Alles ist frittiert oder mit viel Butter gebraten. Bestes Beispiel heute: ich wollte was leichtes und bestellte mir Caesar Salat. Ich bekam 20 % frischen Salat, 60% Hähnchen und Käse sowie 20 % Knoblauchmayo.

Lecker ist trotzdem alles.

13.08.2022 Rumänientour Tag 11 - 210 km.

Heute morgen um 8 Uhr ging es weiter - tschüss schöner Campingplatz, vielleicht sehen wir uns auf der Rückfahrt ja wieder.

Die Fahrt bis zur rumänischen Grenze war ereignislos. Glatte Autobahn, kaum Steigungen, kaum Verkehr. Rechts und links nur Felder mit verkümmertem und verdorrtem Mais und Sonnenblumen.

Der Grenzübergang Salonta war so gut wie leer, gerade mal 3 Autos vor mir. Den Grenzbeamten war offensichtlich langweilig. Zuerst kontrollierte der ungarische Beamte meinen Personalausweis, meinen Führerschein und die Fahrzeugpapiere, dann gab er sie dem rumänischen Kollegen, der sie ebenfalls genau studierte. Danach wollte der Ungar mein Womo von innen sehen, anschließend der Rumäne. Nun ja, ich hatte ja Zeit.

Von Salonta aus erwartete mich eine kurvenreiche Fahrt über die rumänische Landstraße, malerische Dörfchen wechselten sich ab mit endlosen Mais- und Sonnenblumenfeldern. Mais und Sonnenblumen sehen hier weitaus besser aus als beim Nachbarn Ungarn. Woran liegt es? Keine Ahnung. Vermutlich besser bewässert, weil das Wetter ist ja genauso wie auf der anderen Seite der Grenze. Aber es waren auch mehr Bauern auf den Feldern und arbeiteten.

Viel nach rechts oder links schauen konnte ich nicht, ich musste höllisch aufpassen, wo das nächste tiefe Schlagloch ist. Mehr als 50 km/h war auf dieser Strecke nicht möglich.

Jedes noch so kleine Dorf hier hat mindestens eine Kirche, teilweise ordentlich rausgeputzt. Hier scheint der Glauben noch eine sehr große Rolle zu spielen.

Teilweise fühlt man sich um 50 Jahre zurückversetzt, wenn man die Dörfer (und die Straße) betrachtet. Oder wenn ein Ochsenkarren den Weg kreuzt.

20 km vor Beius, meinem Ziel, kam ich dann auf eine breite, nagelneue Straße und war ziemlich flott am Ziel.

Wenn man sich dem Tierheim nähert, beginnt sofort ein höllischer Lärm. Ca. 60 Hunde begrüßen jeden, der sich nähert, mit lautem Gebell. Die freilebenden Hunde bewachen das Tor und die "inhaftierten" springen an den Zäunen hoch.

Einen großen Teil der Sachspenden haben wir schon ausgeladen und ein Teil bleibt erstmal im Womo. Dazu morgen mehr.

Jetzt will ich erstmal relaxen und die Beine hochlegen, die Schlaglochpiste hat meinen Rücken arg geärgert.

14.08.2022 Rumänientour Tag 12 - 0 km - Teil 1!

Heute morgen um 8 Uhr wurde ich von Kirchengesang geweckt. In ca. 1 km Entfernung ist eine Kirche und der Pfarrer hatte eine gut hörbare Stimme. Ausdauernd war er auch, der Gottesdienst dauerte 3 Stunden und so lange sang er auch. Es war sehr angenehm, eine schöne Untermalung meines Frühstücks. Zum Frühstück hatte ich auch netten Besuch von ein paar Fellnasen. So wurde mir nicht langweilig. Ich musste nicht nur mein Brot verteidigen, einen kleinen Dieb konnte ich gerade noch stoppen, bevor er mit meinem Schlüsselbund stiften ging.

Danach half ich Alexandra, der ehrenamtlichen Helferin, die Spenden zu sortieren und zu beschriften.

Natürlich gab ich erstmal ne Einstandsrunde und ein Teil der Leckerlies verschwand schnell. Man muss sich ja gut stellen mit den Bewohnern...

Einige Gehege waren jetzt offen, das wird täglich gemacht, immer abwechselnd, damit alle Tiere mal Auslauf haben. Vor lauter Gewusel kann man kaum laufen.

Ein paar Bilder habe ich direkt unterm Bild kommentiert. Bitte beachtet vor allem die braune Schönheit auf dem letzten Foto, über sie werde ich in den nächsten Tagen noch Einzelposts machen.

15.08.2022 Rumänientour Tag 13 - 0 km.

Heute war ein ruhiger Tag hier im Tierheim. Wir haben eigentlich nur Hunde fotografiert, gefüttert, begutachtet. Etwas Leinentraining gemacht, denn nur Hunde, die an der Leine laufen können, haben eine Chance auf Vermittlung.

Mittwoch kommt die Tierärztin, dann sollen einige der Mädels kastriert werden. Alle wird sie an einem Tag nicht schaffen, aber vielleicht die ersten 7-8. Dann hätten wir die Hälfte geschafft. Die, die am dringlichsten unters Messer müssen. Die, bei denen in den letzten Wochen die Rüden Schlange standen.

Morgen wollen wir erstmal nach Oradea, es fehlen Futter und auch Mittel gegen Würmer und andere Parasiten.

Eine Kastration kostet 50 Euro. Knapp 400 Euro habe ich an Spendengeldern bekommen.

Ich werde berichten, wie ich eure Spendengelder ausgegeben habe.

17.08.2022 Rumänientour Tag 15 - 0 km.

Gestern wollten wir eigentlich nach Oradea fahren zum Einkauf - Futter und Medizin werden knapp. Aber es kam ein Gewitter nach dem anderen - und bei Regen lässt es sich schlecht fahren hier. Man sieht dann die Löcher in der Straße nicht so gut. Nur zur Info: bei gutem Wetter braucht man für die 60 km eine Stunde. Also verschoben auf Donnerstag.

Morgen, Mittwoch, sollte eigentlich die Tierärztin zum Kastrieren kommen. Den Termin hat sie aber heute abgesagt, weil sie in ihrer eigenen Klinik gerade zu viele Notfälle behandeln muss.

Also morgen ein neuer Versuch mit einkaufen in Oradea.

Das deutsche Spenden-Futter wurde für lecker befunden, dürfen wir gerne wieder bringen.

19.08.2022 Rumänientour Tag 16 und 17 - ca. 200 km

Gestern waren wir im Veterinärshop in Oradea.

Wir haben für die 70 Hunde im Tierheim Wurmkur und Medizin gegen Flöhe etc. geholt.

Zack, knapp 200 Euro von eurem Spendengeld weg.

Dann noch Futter, 15 Säcke a 10 Kilo. Plus ein paar Dosen, damit die Hunde die Wurmkur fressen. Das hat Sandra spendiert.

Ich halte noch etwas Geld zurück für Kastrationen.

Danach sind wir in die Berge nach Orvisele gefahren, dort wollten wir eigentlich einen netten Hund abholen, der Hühner zu sehr mag.

Hat leider nicht geklappt, der Hund war voll mit Hirschlausfliegen, das sind fliegende Zecken. Den wollten wir dann doch nicht im Auto haben, zumal die Besitzer trotz Absprache nicht da waren. In Rumänien ticken halt die Uhren anders... aber das habe ich ja schon erwähnt. Wir haben ihn aber zumindest mit Wurmkur und Mittel gegen Flöhe versorgt. Schön war die Fahrt allemal, Rumänien ist landschaftlich ein Traum.

Heute haben wir dann die Hunde im Tierheim mit Wurmkur etc versorgt.

Und Kurt eingefangen, der reist morgen mit Sandra nach Deutschland.

19.08.2022 Rumänientour Tag 16 und 17 - ca. 200 km

Gestern waren wir im Veterinärshop in Oradea.

Wir haben für die 70 Hunde im Tierheim Wurmkur und Medizin gegen Flöhe etc. geholt.

Zack, knapp 200 Euro von eurem Spendengeld weg.

Dann noch Futter, 15 Säcke a 10 Kilo. Plus ein paar Dosen, damit die Hunde die Wurmkur fressen. Das hat Sandra spendiert.

Danach sind wir in die Berge nach Orvisele gefahren, dort wollten wir eigentlich einen netten Hund abholen, der Hühner zu sehr mag. Hat leider nicht geklappt, der Hund war voll mit Hirschlausfliegen, das sind fliegende Zecken. Den wollten wir dann doch nicht im Auto haben. Wir haben ihn aber zumindest mit Wurmkur und Mittel gegen Flöhe versorgt. Rumänien ist landschaftlich ein Traum.

Heute haben wir dann die Hunde im Tierheim mit Wurmkur etc versorgt.

Und Kurt eingefangen, der reist morgen mit Sandra nach Deutschland.

21.08.2022 Rumänientour Tag 18 und 19 - 130 km.

Heute war ich dann mit Alexandra, der ehrenamtlichen Helferin, in Oradea. Dort fand ein kleiner Flohmarkt für den Tierschutz statt. Wir waren mit einem Stand mit dabei.

das Wetter hielt und wir konnten genug einnehmen, um Futter für eine weitere Woche zu kaufen.

Die Bilder zeigen ein paar Eindrücke von Oradea und vom Flohmarkt.

26.08.2022 Rumänientour Tag 20 - 24 ca 250 km

Die letzten Tage waren sehr warm, daher habe ich viel im Schatten relaxt. Und mich mit meinem neuen vierbeinigen Begleiter vertraut gemacht.

Darf ich vorstellen: Cappuccino, genannt Cappu. Er ist 5 Monate, er wurde mit seiner Mama (ein Labrador Mix) und seiner Schwester auf einem Parkplatz ausgesetzt. Seitdem lebt er im Tierheim.

Heute waren wir in Oradea beim Tierarzt. Oradea ist zwar nur 70 km entfernt, man fährt aber 90 Minuten. Die Straßen sind im Vergleich zu unserem letzten Besuch hier zwar deutlich besser geworden, aber trotzdem noch sehr.... rumänisch.

Nach dem Tierarzt waren Cappu und ich noch shoppen, natürlich im Zoocenter. Auch hier hat er sich toll benommen. Wir haben dann nicht nur für ihn Nahrung besorgt, sondern auch gleich noch für die anderen Tiere im Tierheim.

Übers Wochenende werden Cappu und ich uns am Campingplatz besser kennenlernen.

Ach ja, eure Spendengelder sind fast ausgegeben. Etwas behalte ich noch in Reserve, sodass mit dem Geld und mit meiner eigenen Spende zumindest 5 Hunde kastriert werden können. Im Moment nicht möglich, weil die betreuende Tierärztin im Urlaub ist. Und bei auswärtigen Ärzten kostet es halt das doppelte, das ist finanziell nicht machbar.

Am Wochenende wird ein neuer Zwinger gebaut. Dringend benötigt. Ich werde Fotos schicken.

31.08.2022 Rumänientour Tag 29 und 30 - 175 km

Gestern habe ich mich von den Tieren verabschiedet - rund 3 Wochen habe ich hier verbracht. Einige Hunde sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich musste mich sehr bremsen... am liebsten hätte ich meine Wohnmobiltür weit aufgemacht: Hereinspaziert, solange noch Platz ist.....

Aber das geht natürlich nicht. Man übernimmt mit jedem Hund eine große Verantwortung für hoffentlich viele Jahre. Und Cappu wird mich genug beschäftigen.

Dank eurer Spenden ist noch genug Geld da, um einige Hündinnen kastrieren zu lassen, voraussichtlich um dem 8.9. herum kommt die Ärztin. Ich werde berichten. Ich habe jetzt noch rund 200€ hier liegen und auf dem Konto der Hundemission ist auch noch einiges gelandet.

Vielen Dank nochmals an alle Spender!

Gestern nach dem Frühstück sind Cappu und ich dann los. Ich hatte mich im Vorfeld schon gewundert, warum das Navi für eine Strecke von 175 km knapp 5 Stunden kalkulierte.

Äh ja!

Die Fahrt ging durch die West Karpaten und das Apuseni-Gebirge. In langen Serpentinen die Berge hoch und wieder runter, meistens im 2. Gang. Leider gab es dort, wo man die schönste Aussicht hatte, nie die Möglichkeit zum Anhalten, deshalb leider keine tollen Fotos.

Während der Fahrt war Cappu super lieb und hat die meiste Zeit geschlafen.

Nur am alleine im Womo bleiben müssen wir noch arbeiten, siehe die letzten Fotos. So sah das Womo aus, nachdem ich 10 Minuten Einkaufen war.

Unser Lager haben wir auf einem Minicamping mitten im Nirgendwo aufgeschlagen. Ein schöner Zwischenstop vor der Heimreise.


04.09.2022 Rumänientour Tag 34 - 200 km

Von Dienstag bis heute habe ich auf dem kuscheligen kleinen privaten Stellplatz Lotus Mellow nahe Timisoara verbracht.

In der Nacht zum Donnerstag gab es starken Regen, der bis Samstag morgen anhielt. Dementsprechend war der Zustand der Wiese, selbst eine kleine Steigung führte zu durchdrehenden Reifen.

Verhungern musste ich nicht. Der Garten lud zu Zwetschgen und Trauben ein und die Campingplatzbesitzerin bekochte mich vegetarisch. Heute nachmittag kam ich mit einer kleinen Traktorhilfe dann wieder frei.

09.09.2022 Ich bin von Rumänien zurück. Nach rund 6 Wochen.

Fazit zu meiner Reise: Auch alleine kann man schön verreisen. Auch mit dem Wohnmobil. Auch als Frau alleine und auch in den "wilden Osten" - sprich Rumänien. Ich habe mich auf meiner Reise nicht ein einziges Mal unsicher oder gefährdet gefühlt, weder in Ungarn noch in Rumänien. In beiden Ländern sind mir einfache und herzliche Menschen begegnet, die sich um mich gekümmert haben und mir geholfen haben. An dieser Stelle ein Dankeschön an Alexandra Cap, auf die ich mich immer verlassen konnte!

Mein Fazit: der Osten sieht mich wieder! Spätestens nächstes Jahr im Frühling.

19.09.2022 endlich war die Tierärztin wieder im Tierheim.

7 Hündinnen hat sie kastriert, für uns zum Sonderpreis von 30€ pro Hündin.

150€ hatte ich noch übrig von euren großzügigen Spenden und den Rest habe ich noch dazugegeben. Glücklicherweise läuft meine Büchergruppe hier bei Facebook gut (du liest viel? Sag bescheid, ich lade dich ein).


17.09.2019  Sandra und Marcel mit Buddy
Hallo Rumänien!
About Emma – und wie sie die ersten Schritte in ihrer neuen Welt gemeistert hat

Es fing damit an, dass wir unseren Urlaub mit unserem Van in Rumänien verbringen wollten. Dabei wollten wir auch eine Bekannte von uns, die Sophie, in Oradea besuchen. Sophie ist mit ihrem Tierschutzverein Hundemission e.V. vor Ort aktiv und betreibt dort Kastrationskampagnen. Kastrationen sind in Rumänien ein großes Thema, denn die Straßenhunde vermehren sich dort extrem. Die Aufklärung ist einfach nicht im nötigen Umfang gegeben. Die Hundemission e.V. leistet tolle, nachhaltige und wichtige Arbeit dort und trägt zur Sensibilisierung der Bevölkerung bei. Die Hundemission freut sich übrigens über jede Unterstützung.

Sophie hat im Open Shelter gearbeitet, das von „SOS Dogs Oradea“ in Sisterea betrieben wird. Der Shelter ist ca. 90 ha groß und die Hunde leben in diesem riesigen Areal größtenteils frei. Sie haben dort Wiesen, Rückzugsorte, werden versorgt und können sogar schwimmen gehen. Verglichen mit anderen Tierheimen, haben die Hunde hier wirklich richtig Glück gehabt.

Natürlich hat Sophie uns dann auch dorthin mitgenommen. Was soll ich sagen… WOW. Ein krasses Gefühl von hunderten Hunden umgeben zu sein. Buddy war natürlich auch mit von der Partie, der hat aber im Van geschlafen. Das wäre ihm wirklich zu viel gewesen 🙂

Hallo Emma!

Wir wurden schon am Eingang von vielen lieben Hunden begrüßt. Die erste, die auf uns zugestürmt kam, war Emma. Damals hieß sie noch Mama, weil sie mit ihren Welpen im Shelter untergebracht war.
Emma war vorher auf den Straßen von Băile Felix unterwegs und wurde dort immer wieder von Touristen und von einer Schwimmbadbetreiberin gefüttert. Als klar war, dass Emma bald Mama wird, sollte Emma von dort weg.

Sie wurde also eingefangen und ins open Shelter gebracht. Zum Glück, sonst wäre wohl auch sie in der Tötungsstation gelandet 🙁
Emma wich uns irgendwie nicht von der Seite, als wir unseren Rundgang durch den Shelter machten. Wir hätten sie liebend gern mitgenommen, aber dachten „wir können doch jetzt nicht spontan einen Hund aus Rumänien mit nach Hause nehmen“ und sind dann erstmal weiter in den Süden von Rumänien gefahren.

Wir haben es geahnt. Wir mussten immer wieder an sie denken und haben ein paar Tage später Sophie davon erzählt. Sie hat uns angeboten, Emma zu sich nach Hause zu holen, damit Buddy und Emma ein paar Tage Zeit zum Kennenlernen hätten. Gesagt, getan. Wir sind direkt am nächsten Morgen wieder Richtung Oradea gefahren und haben dort die letzten Tage verbracht.

Wir sind immer wieder mit den beiden spazieren gegangen und Emma hat in einer Transportbox bei uns im Van geschlafen. Buddy war ja grundsätzlich sehr eifersüchtig, sobald andere Hunde im Spiel waren. Aber in dieser Kombination hatten wir das Gefühl, es könnte tatsächlich klappen. Die beiden haben sich gut verstanden und Buddy hat nicht mal gemotzt, als Emma in „seinem“ Van die Nacht verbracht hat. Ein paar Tage später waren wir dann auch schon auf dem Rückweg nach Deutschland.
Mit zwei Hunden 🙂

Hallo Deutschland!

Emma`s erste „Schritte“ in unserem Haus bestanden mehr aus kriechen als aus gehen. Sie war sehr ängstlich – das alles kannte sie nicht. Ein Fernseher hat sie in Panik versetzt. Wir wussten was sie jetzt braucht: Ruhe und vor allem Zeit. Zeit war das beste Mittel gegen ihre Unsicherheiten und Ängste.
Zudem hat Buddy sie wieder und wieder angemotzt. Tolle Kombi 🙂 Buddy hat Marcel und mich als Ressource gesehen und wollte uns entsprechend verteidigen. Die nächsten Tage bestanden aus Therapiesitzungen mit beiden Hunden und es wurde besser und besser. Buddy war irgendwann relativ gelassen, wer hätte das gedacht. Wir zumindest nicht, nach seinen Reaktionen in den ersten Tagen zu Hause.

Zu Hause wurde Emma auch nach und nach entspannter. Den Fernseher beäugte sie zwar ab und zu noch etwas misstrauisch, aber sie hat sich einfach weggedreht und ein Schläfchen gemacht. Eine gute Strategie hat sie da gefunden.

Hallo neue Welt!

An Alltagsgeräusche im Haus wie die Waschmaschine, Staubsauger etc. haben wir sie nach und nach herangeführt. Immer in kleinen Schritten, das war ganz wichtig. Und auch draußen gab es viele angsteinflößende Dinge. Autos, Trecker, Mopeds… und alles so laut für Emma. Diese Dinge haben wir ihr auch immer wieder Stück für Stück näher gebracht. Mit genügend Abstand, vielen Leckerlis und viel Zuneigung wurde sie immer sicherer.

Wir haben Emma nie zu etwas gedrängt, sondern ihr nur angeboten, etwas Neues zu erkunden. Sie hat es angenommen, oder eben nicht. Dinge, die ihr noch zu viel Angst gemacht haben, wurden dann erst viel später wieder interessanter. Wir haben langsam ihr Vertrauen gewonnen. Wir haben so gut wie möglich versucht, ihr die nötige Sicherheit zu geben. Emma ist im September 2019 bei uns eingezogen und seitdem hat sich wirklich viel verändert. Wenn ihr Dinge unheimlich sind, sucht sie unsere Nähe. Das ist auch für uns ein tolles Gefühl. Wir geben ihr IMMER den Schutz, den sie braucht und zeigen ihr weiter und weiter die Welt. Endlich ist sie angekommen. Es ist noch gar nicht lange her, als sie das erste Mal gebellt hat. Wir hätten nicht gedacht, dass wir uns so über ein Bellen freuen würden 🙂
Lebe los, Emma!

10.05.2019  Gaby und Ralf mit Ronja
Anfang Mai haben wir das Tierheim in Rumänien besucht. Wir, das sind mein Mann Ralf, unser rumänischer Hund Ronja und ich. Als wir uns mit dem Wohnmobil dem mitten im Wald gelegenen Tierheim näherten, wurden wir schon von aufgeregten freilaufenden Hunden begrüßt. Wir parkten unser Womo, stiegen aus – was für ein Lärm!
Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Hunde gleichzeitig bellen gehört. Die Freigänger wollten uns begrüßen, wir konnten keinen Schritt mehr laufen vor lauter Hunden. Und erst die Wauzis hinter dem Zaun in den Freigehegen – alle hatten was zu sagen! Ronja sprang schnell wieder ins Womo – das waren ihr eindeutig zu viele neue Freunde…. Sie brauchte einige Tage, bis sie etwas auftaute.
Wir hatten ca. eine Tonne Spenden dabei – Welpenfutter, Handtücher und Medizin – alles war sehr willkommen.
Schnell vergingen die Tage im Tierheim. Gelegenheiten zum Anpacken gab es reichlich. Mein Mann feierte seinen 60. Geburtstag mit Gummistiefeln im Schlamm – es hatte ergiebig geregnet und die Hunde standen im Wasser, da musste Schotter aufgefüllt werden.
Nach 10 Tagen mussten wir wieder Richtung Heimat und möchten das Tierheim nächstes Jahr wieder besuchen.

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Man kann ruhig ein bisschen verrückt sein,
es muss nur Stil haben.
*Mr. & Mrs. Panda*
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